Vereinsgeschichte

Leichtathleten des TSV Burladingen kamen im Jahr 1977 auf die Idee Handball zu spielen. Ein Vorhaben das häufig belächelt wurde, ging man die Sache doch ganz ohne Erfahrung und qualifizierten Trainer an.

Viele Handballmannschaften von damals, wie beispielsweise der TSV Gammertingen, sind längst wieder von der Bildfläche verschwunden. Hartnäckigkeit, glückliche Umstände und gute Kameradschaft ließen die Durststrecke und das damit verbundene Warten auf den ersten Sieg jedoch schnell Geschichte werden.

Friedhelm Haasis trainierte die Herren von 1979 bis 1981, es folgte eine Saison mit Klaus Denuel, ehe Klaus Mauz von 1982 bis 1986 die Mannschaft trainierte.

1984 konnte die damalige B-Jugend unter Jugendtrainer Hubert Pfister den ersten Meistertitel für den TSV gewinnen. Diese Spieler bildeten später viele Jahre das Gerüst der aktiven Herrenmannschaft. Im selben Jahr stieg die erste Mannschaft aus der damaligen Kreisliga 4 in die Kreisliga 3 auf, musste im Jahr darauf aber wieder absteigen.

1987 starteten die Handballer mit Spielertrainer Josef Entreß einen bisher einmaligen Siegeszug und stiegen in nur drei Jahren mit drei Aufstiegen in Folge von der Kreisliga 4 in die Bezirksliga auf.

Dem Aufstiegsspiel im Frühjahr 1989 wohnten unter dem damaligen Trainer Frank Schnell über 500 Besucher bei. Er hatte während der Zeit des größten Erfolgs das Amt von Josef Entreß übernommen.

Da die Burladinger Stadthalle für die Bezirksliga nicht die erforderlichen Maße hatte, mussten auch die Heimspiele in fremden Hallen wie Haigerloch, Gammertingen und Hechingen ausgerichtet werden.

Im Jahr 1991 folgte der Abstieg in die Kreisliga 1 wo man sich unter Trainer Filippo Gagliano lange im gesicherten Mittelfeld aufhielt. Nach fünf Jahren trennte man sich auch von Gagliano und hatte drei Jahre Alexander Bitzer als Trainer. Mit ihm erfolgte zum 25jährigen Jubiläum der Aufstieg in die Bezirklasse wo man drei Jahre vorne mitspielte, jedoch den Aufstieg stets knapp verpasste. Auf Bitzer folgte 2004 Andreas Denzel, der glücklos agierte und von dem man sich rasch trennte; der Abstieg folgte. Mit Trainer Peter Hummel aus Engstingen hatte man im Frühjahr 2005 einen qualifizierten Nachfolger und guten Freund gefunden. Wusste man zunächst nicht einmal ob genügend Spieler für eine erste Mannschaft zur Verfügung stehen, so verstand er es innerhalb weniger Monate eine schlagkräftige Truppe zu bilden die am Ende einen überraschenden dritten Platz belegte.

Noch bei der Abteilungsversammlung am 8. Mai 2006 verkündigte Peter Hummel, dass man beim Aufstieg ein Wörtchen mitsprechen wolle, da kam der Schock. Peter Hummel starb am 22. Mai 2006, erst 37jährig an den Folgen eines schweren Fahrradsturzes.

Mitte August 2006 konnten die Handballer den Mössinger Wolfgang Pfeiffer als neuen Trainer präsentieren. Er führte die sehr gute Arbeit Hummels kontinuierlich fort und konnte die junge Mannschaft fast wie erwartet am 17. März 2007 auf den ersten Platz in der Kreisliga I führen. Heftig wurde gefeiert doch schon bald folgte die erneute Ernüchterung. Nicht um die Meisterschaft, sondern um den Aufstieg ging es im Duell mit 

dem zweiten Staffelsieger VFH Schwenningen. Nachdem man zu Hause noch mit zwei Toren gewonnen hatte, unterlag man im Schwarzwald mit 23:30. Obwohl die gesamte Runde dominant gespielt und kein Spiel verloren wurde, führte eine absurde Regelung dazu, dass man im Jahr des 30jährigen Jubiläums ohne den hoch verdienten Lohn da stand.

2009 wurde die erste Mannschaft von Sven Woideck übernommen. Mit ihm stieg man 2012 als Staffelsieger in die Bezirksklasse auf. Nachdem das Relegationsspiel um den Meistertitel gegen die HSG Nendingen-Tuttlingen-Wurmlingen zu Hause mit einem Tor verloren hatte, witterte man noch eine Chance. Mit einem Bus ging es zum Rückspiel das man mit zwei Toren Unterschied verlor.

Für die Saison 2012/2013 stand Woideck aus beruflichen Gründen nicht mehr zur Verfügung, die Mannschaft wird von Andreas Becker und Manuel Hipp betreut.

Immer wieder in den vergangenen 36 Jahren, zuletzt in der vergangenen Saison, konnte auch eine zweite Herrenmannschaft gemeldet werden.

Jugendarbeit ist immer ein Thema

Die Jugendarbeit hat in den vergangenen Jahren gewaltige Fortschritte gemacht und wird sehr groß geschrieben. Das von Roland Klumpner ins Leben gerufene Handballspielfest mit mehr als 400 Kindern der ersten vier Klassen der Grundschule und der beiden Kindergärten fand Riesenanklang. Seither werden knapp hundert Kinder und Jugendliche trainiert, mehrere Jugendmannschaften sind in der Hallenrunde gemeldet.

Neben dem Handballspielfest werden aber weitere Angebote für den Nachwuchs gemacht. So findet ein Übernachtungswochenende mit Familientag statt, bei der Jahresabschlussfeier werden die Kids ins Kino eingeladen und mehrtägige Turniere werden besucht.

Diese vielseitige Jugendarbeit hat den Handballern bereits den Jugendehrenpreis des Handballverbandes Württemberg eingebracht. So wurden jahrelang Kinderspielnachmittage angeboten, im Rahmen der Kooperation Schule und Verein Turniere veranstaltet, gemeinsame Hüttenwochenenden verbracht, zweitägige Turniere besucht und Radtouren mit anschließendem Grillen veranstaltet.

2010 richtete die Handballabteilung des TSV Burladingen die vom Handballverband Württemberg in Zusammenarbeit mit den Volksbanken und Raiffeisenbanken organisierte  VR-Talentiade mit sechs Mannschaften aus. Im Oktober 2011 war auch die Handballabteilung des TSV Burladingen mit dabei, als landesweit der Grundschulaktionstag ablief. Gleich zwei Grundschulen, nämlich die aus Burladingen und die aus Hausen waren mit dabei. Und schließlich fand am 26. Oktober 2012 in der Trigema-Arena der Grundschulaktionstag statt. Über 20 Helfer, rekrutiert aus Jugendspielern/innen, TSV-Senioren und Aktiven um den stellvertretenden Abteilungsleiter Roland Klumpner und Jugendleiterin Nadine Künst waren im Einsatz. Mehr als hundert Kinder der Grundschulen aus Burladingen, Hausen, Gauselfingen und Neufra nahmen daran teil.

Die Köpfe der Handballer

Im ersten Jahr fungierte Jürgen Pfister als Abteilungsleiter, ehe Gerd Pfister für drei Jahre das Amt inne hatte um es dann 1981 bis 1986 an Wolfgang Künst zu übergeben. Neunzehn Jahre war Hubert Pfister Abteilungsleiter, ehe im Mai 2006 Roland Klumpner die Aufgabe übernahm. Nur ein Jahr später gab Klumpner das Amt wegen eines beruflichen Auslandsaufenthaltes an Peter Michael Leis ab, der es bis heute inne hat.

Stellvertretende Abteilungsleiter waren von 1977 bis 1981 Wolfgang Künst, von 1981 bis 1987 Gerd Pfister, von 1987 bis 1996 Robert Kramer, 1996 bis 2000 Josef Entreß, 2000 bis 2001 Sascha Mayer, von 2001 bis 2006 Roland Klumpner, 2006 bis 2007 Peter Michael Leis, 2007 bis 2010 Eberhard Brunner und seither wieder Roland Klumpner.

Soziales Engagement, Turniere, Feste und Geselligkeit

In der Handballabteilung wird nicht nur Handball gespielt. Geselligkeit und Kameradschaft waren von Anfang an groß geschrieben und sind mit dem Namen Handball eng verbunden.

Schon zu Zeiten der Abteilungsgründung wurde eine Weihnachtsfeier durchgeführt. Nahtlos ging man dazu über, zu Beginn eines neuen Jahres eine Jahresabschlussfeier durchzuführen.

Seit 28 Jahren bereichern die Handballern mit ihren Auftritten Fasnetsbälle verschiedener Vereine. Auf das 19 Jahre lang durchgeführte Aschermittwochsessen im Bauhofsaal wird seit fünf Jahren verzichtet.

Altpapiersammlungen zum Aufbessern der Kasse werden in jährlich wechselndem Turnus mit dem FC Burladingen und früher der Lebenshilfe Burladingen durchgeführt.

Regelmäßiger Gast ist man in der Sendung „Sport im Dritten“ und in der Mäulesmühle in Leinfelden-Echterdingen. Bereits sieben Mal waren die Handballer beim Radiosender Hitradio Antenne 1 zu hören.

Das Stadtfest wurde ebenso mitgetragen wie die Sommerfarben. Siebenmeterturniere, Werbeveranstaltungen, Klausurtagungen, Spaßvogelcup, Apres-Ski-Partys, die Veranstaltung „200 Jahre Hermannsdorf“ und die Mithilfe bei der Ausrichtung des Jugendmusikfestivals sind ebenfalls erwähnenswert.

Länger zurück liegen Teilnahmen am Weihnachtsmarkt, zwei öffentliche Silvesterbälle, Jahresausflüge, Besichtigungen eines Salzbergwerkes und von Brauereien.

In regelmäßigen Abständen setzen sich die Handballer für andere ein. So wurden Spenden an eine Kinderklinik, Benefizveranstaltungen für die spastisch behinderte Violetta aus Bisingen und zuletzt für Michael Ramsperger unterstützt und durchgeführt.

Über 20. Mal wurde der Titel des Handball-Stadtmeisters vergeben. In zwei-, beziehungsweise dreijährigem Turnus trafen sich bis 2010 Mannschaften aus dem gesamten süddeutschen Raum, Österreich und Frankreich insgesamt zehn Mal zum Internationalen Turnier im Tiefentalstadion. Im Festzelt wurde dazu drei Tage lang gefeiert. Zuletzt geschah dies vom 23. bis 25. Juli 2010. Siebenmeterwerfen, Fassanstich mit Two Friends, Sevan and Friends, ein buntes Programm, Frühschoppen mit der Veteranenkapelle aus Großengstingen, die Burladinger Lumpenkapelle zum Festausklang, ein Programm der Kleinsten des TSV, des Fitnessstudios Enjoy, dem Kinder- und Jugendfanfarenzug der Narrenzunft Nautle, Kinderschminken mit dem Haus Nazareth, Ehrungen des Handballverbands Württemberg und, und, und.

Mit 17 Herrenmannschaften und elf Damenmannschaften war das zehnte Burladinger Handballturnier auch gut besetzt. Drei Mannschaften kamen aus Frankreich angereist. Bei den Damen siegte der TV Weilstetten vor dem TSV Frommern und dem VFL Ostdorf. Bei den Herren ging der Sieg an die SG Nebringen-Reusten vor den Franzosen aus Le Plessis Trevise und dem SKV Rutesheim.

Bei der C-Jugend weiblich konnte sich der gastgebende TSV Burladingen mit drei Siegen durchsetzen. Bei der C-Jugend Jungs war der VFL Pfullingen ebenfalls ohne Niederlage.

Mit der Zeit haben sich auch die Veranstaltungen gewandelt. Erstmals 2009 wurde gemeinsam mit der Feuerwehr das 1. Burladinger Oldtimertreffen durchgeführt das Tausende auf die Alb lockte. 263 Fahrzeuge waren rund um das Feuerwehrhaus platziert. Im selben Jahr weilte die weibliche C-Jugend beim Deutschen Turnfest in Frankfurt und belegte einen hervorragenden zweiten Platz.

Verschiedene Firmen wurden bereits an den verkaufsoffenen Sonntagen des HGV Burladingen bewirtet. Um diesbezüglich flexibler zu sein, wurde der Verkaufwagen der Truckerfreunde übernommen und soll grundlegend saniert werden.

Einmal mehr sozial engagiert zeigten sich die Handballer und stellten für die Typisierungsaktion für den an Leukämie erkrankten Michael Ramsperger ihr Zelt zur Verfügung. Ein gutes Dutzend an Helfern aus den Reihen der Handballer hatte den ganzen Tag über alle Hände voll zu tun um die über 3000 Besucher im Schulhof zu bewirten. Das Benefizspiel für Michael Ramsperger zwischen dem TSV Burladingen und dem HBW Balingen-Weilstetten II endete 18: 53.

Immer wieder greift auch der Förderverein Sporthalle Burladingen gerne auf die Handballer zurück. Insbesondere wenn es gilt, beim Spiel der Deutschen Nationalmannschaft im Feuerwehrhaus beim Public-Viewing für die Bewirtung von 500 Besuchern zu sorgen.

Das zweite Oldtimertreffen am Vatertag 2. Juni 2011 war wieder ein voller Erfolg. Schnell waren die vielen hundert Plätze in der Halle und im Freien belegt, während die „Fehlataler Blasmusik“ gemäß ihrem Motto für „Stimmung, Spaß und gute Laune“ sorgte. Über 50 landwirtschaftliche Maschinen, gut 30 Motorräder, acht Feuerwehrfahrzeuge und mehr als 40 Autos unterschiedlicher Baujahre und Hersteller waren rund um das Feuerwehrhausareal ausgestellt.

Im Oktober 2011 hatten die Handballer des TSV Burladingen die vorläufig letzte Sondervorstellung in der Theaterscheune Mäulesmühle in Leinfelden-Echterdingen gebucht. Insgesamt 224 Karten waren unters Volk gebracht worden, fünf Busse des Busunternehmens Freudemann brachten die Gruppe an den Spielort. Zur Aufführung kam das Theaterstück „Quantensprung“, eine Komödie in drei Akten.

Und noch eine Neuheit: Am Wochenende 7. und 8. Juli 2012 fand die erste Bahnhofshockete statt. Los ging es am frühen Samstag Abend mit Livemusik von „Two Friends“. Dreh- und Angelpunkt der Veranstaltung war der gigantische Weizenstand, der sonst nur in der Porsche-Arena zu finden ist. Das Glücksrad drehte sich bei Wolfgang Bastian, die Kinder waren beim Ferienspielteam bestens aufgehoben und die Stadtmeister im Hufeisenwerfen wurden ermittelt. Am Sonntag spielte zum Frühschoppen und zur Mittagszeit die Orchestergemeinschaft Starzeln-Killer unter der Leitung von Johannes Schuler auf. Anschließend griffen wieder „Two Friends“ zu den Instrumenten. Am Sonntag war zusätzlich der alte Wartesaal geöffnet. Neben Kaffee und Kuchen gab es dort eine Ausstellung mit alten Aufnahmen von Bahnhöfen, Lokomotiven und Zügen aus der Region zu sehen, beigesteuert von Fotograf Josef Diebold aus Starzeln, den Heimatfreunden Hausen und dem ehemaligen Fotostudio Mühlhansel.

Am 30. Juni feierte die Firma Trigema ihr 45jähriges Jubiläum. Dabei stellten wir am 29. Juni ab 13.00 Uhr die Bestuhlung auf und räumten am 1. Juli ab 07.00 Uhr wieder auf. Die Beteiligung war mit fast 40 Helfern hervorragend. Wir konnten uns damit bei Wolfgang Grupp dafür erkenntlich zeigen, dass wir viele Jahre kostenfrei im Werk 8 Quartier beziehen konnten.

Zwei Meilensteine 2010: Bahnhof und Trigema-Arena

Ein Meilenstein war die offizielle Übergabe des renovierten Burladinger Bahnhofs am Sonntag 19. September. Zum kleinen Festakt waren gut hundert Gäste erschienen, aber den ganzen Tag über nutzten Bürger die Gelegenheit das Kleinod zu besichtigen. Bürgermeister Harry Ebert dankte Handballern und Albverein die mit der Eigenleistung ihr Meisterstückle abgeliefert hätten. Beide haben im ehemaligen Lagerschuppen Platz für ihr umfangreiches Equipment und im ersten Stock je zwei Zimmer.

Im Rahmen der Bahnhofseinweihung übergaben die Handballer des TSV Burladingen um Abteilungsleiter Peter Michael Leis einen symbolischen Scheck über tausend Euro aus den Einnahmen des Benefizspiels gegen den HBW II im Juli diesen Jahres an die Aktion Michael sucht Helden. Er überreichte neben dem symbolischen Scheck eine DVD auf der das Spiel aufgezeichnet wurde und ein Trikot mit allen Unterschriften der ersten Mannschaft des HBW das Simon Flockerzie während des Spiels an die Handballer überreicht hatte. Geschwächt, aber dankbar nahm Michael Ramsperger die Geschenke entgegen.

Nicht weniger freute man sich vom 24.-26. September über die Einweihung der neuen Trigema-Arena. Sport- wie kulturtreibende Vereine zogen unter dem Dachverband Förderverein an einem Strang und erfüllten die Halle ein ganzes Wochenende mit Leben. Fußball, Handball, Tischtennis, Turnen, Kunstradfahren, Modellfliegen, die Palette schien endlos. Am Freitag war die Stadt an der Reihe mit dem offiziellen Festakt, Samstag und Sonntag hatte der Förderverein das Ruder in der Hand. Von vielen Vereinen, darunter auch etliche Handballer, erfuhr er Unterstützung.

Derzeit beschäftigen sich die Handballer damit, erstmals in der über 35jährigen Geschichte eine aktive Damen-Mannschaft zum Spielbetrieb zu melden. Ein Info-Abend fand bereits statt. Bis dahin lagen neun Zusagen vor. Darunter drei erfahrene Aktive die noch in Hechingen spielen und fünf die bereits in der Jugend Erfahrung sammeln konnten. Neulinge sind herzlich willkommen.